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Judo stärkt deutsch-französische Freundschaft

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Über Pfingsten besuchten uns wieder 19 französische Judokas aus der Einbecker
Partnerstadt Thiais. Seit 48 Jahren beteilig sich unser Judo-Club nun schon aktiv an
dieser Partnerschaft
Alle Gäste, im Alter von 11 bis 79 Jahre, wurden von unseren Vereinsmitgliedern in
ihren Familien untergebracht und es wurde ein umfangreiches Programm erstellt, um
keine Langeweile aufkommen zu lassen.
Ein paar langjährige Freunde waren bereits am Freitag Abend selbst angereist. Nach
dem die restlichen Judoka verschlafen mit dem Bus auf dem Parkplatz am Neuen
Rathaus eingetroffen waren, gab es Frühstück bei Peter und Sigrid. Anschließend
nahmen die Einbecker Gastgeber ihre Gäste entgegen.
Erster offizieller Programmpunkt war die Verleihung der Partnerschaftsmedaille im Alten
Rathaus u.a. an Monique Bonnet, die sich mit ihrem Mann Roland seit Anfang an sehr
engagiert für diese Partnerschaft einsetzt. Zahlreiche Judoka haben bei ihr und Roland
schon die Pfingsttage verbracht. Unter ihrer Regie lernten viele Einbecker Judoka die
Stadt Thiais, die Hauptstadt Paris, ihre Umgebung und deren Menschen kennen.
Den Nachmittag gestalteten die Gastfamilien ganz individuell. Es wurde Minigolf
gespielt, Kindergeburtstag gefeiert, ein Einkaufsbummel nach Göttingen gemacht oder
Kaffeeplausch mit Nachbarn, die auch bereits ihre Kinder nach Thiais geschickt hatten.
Der Samstag Abend wurde mit einer Grillparty begangen. Bei zahlreichen lustigen
Spielen, gegrillten Würstchen, selbst gemachten Salaten und kühlen Getränken hatten
wir viel Spaß. Verständigungsprobleme gab es nie. Reichte Französisch oder Deutsch
nicht aus, wurde Englisch oder Zeichensprache zu Hilfe genommen.
Bei bestem Sonnenwetter begann am Sonntag Morgen das Ausflugsprogramm.
Zunächst ging es nach Wellersen, wo der Nachwuchs von Sigrid & Peter Oestreichs
Galloway-Rindern zu bestaunen war. Anschließend führte die Fahrt nach Nienover, bei
Uslar-Schönhagen, zu einem mittelalterlichen Markt auf dem Ausgrabungsgelände der
„Wüstung Nienover“. Hier konnten wir uns alle über das Leben und
Handwerkstechniken im Mittelalter informieren. Auch eine Demonstration von
damaligen Kampftechniken mit Schwert, Schild und Lanze war zu bestaunen.
Nach einem ausgiebigen Picknick ging der Ausflug weiter entlang der Weser. Ziel war
der Bahnhof Buchhagen bei Bodenwerder. Von dort ging es mit drei reservierten
Draisinen auf einer stillgelegten Bahnstrecke zum Zielbahnhof Dielmissen. Jetzt war die
Muskelkraft aller gefordert, die vollbesetzten Schienenfahrzeuge vorwärts zu bringen.
Etwa 1 Stunde war vom Betreiber der Strecke vorgesehen. Doch unter den vielen
Anfeuerungsrufen, der an Bord befindlichen Kampfsportler, wurde diese Vorgabe weit
unterschritten. So mancher Schweißtropfen zeigte sich dann auch auf der Stirn, bis der
Endbahnhof erreicht wurde. Aber schnell war die Anstrengung am Ziel vergessen und
alle nutzten das dortige Angebot, mit den verschiedensten Fahrradtypen ein paar
Runden zu drehen. Hochrad, „Bonanza-Räder“ (ein Kultfahrrad aus den 60er und 70er
Jahren), Fahrrad mit 36“-Rädern uvm. fanden das Interesse aller Teilnehmer. Alles
wurde ausprobiert.
Nach einer erholsamen, aktiven Pause mit kühlen Getränken ging es dann auf die
Rückfahrt nach Buchhagen. Da die Strecke in diese Richtung leicht abschüssig war,
wurden die Draisinen jetzt mit leichten Hebelbewegungen vorwärts bewegt und alle
konnten die schöne Umgebung genießen.
Nach der Rückkehr in Einbeck gab es Abendessen in den Familien und anschließend
noch einen Tagesausklang mit Disco-Musik.
Der Pfingstmontag Morgen wurde sportlich. Um 10 Uhr trafen sich die Judoka zu einem
gemeinsamen Training und anschließenden Freundschaftskämpfen, in der Sporthalle
der Geschwister-Scholl-Schule. Unter den Augen des Einbecker Bürgermeisters Ulrich
Minkner, des Sportausschussvorsitzenden, Burkhard Jablonski, Mitgliedern des Rates
der Stadt Einbeck und einer Delegation aus Thiais mit Dany Beucher endeten die
Begegnungen unentschieden. Nach Überreichung der Medaillen und Pokale gaben der
Ju-Jutsu-Trainer des Einbecker JC, Hans Radke (6. Dan) und Carola Wirthgen (2. Kyu)
allen Gästen und Judoka einen Einblick in das Selbstverteidigungssystem Ju-Jutsu. Die
Thiaiser und Einbecker Judoka hatten auch die Gelegenheit, ein paar SV-Techniken zu
üben.
Ein Highlight des sportlichen Vormittags war die für Peter Oestreich völlig
überraschende Ehrung durch den Landessportbund Niedersachsen. Heinz-Willi Elter,
vom Kreissportbund Northeim-Einbeck, überreichte ihm die „Silberne Ehrennadel“ für
seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Judo-Sport auf Vereins-, Kreis-, Bezirks und
Landesebene.
Die Zeit von Mittag bis zur Abfahrt des Busses wurde dann mit gemeinsamen Essen und
Gesprächen verbracht.
Mit den Eindrücken von drei schönen gemeinsamen Tagen nahmen wir wieder von
einander Abschied. Wir Einbecker verabschiedeten unsere Gäste mit „Laola-Wellen“ in
der Hoffnung uns im nächsten Jahr in Thiais gesund und munter wieder zu sehen.
Bilder folgen